Im Arbeitsalltag behandelt der Physiotherapeut Patienten, die körperliche Einschränkungen aufweisen. Hierbei ist es unabhängig, ob die Einschränkungen durch Unfälle oder länger bestehende Behinderungen bestehen. Oft kommen auch mit zunehmenden Alter Beschwerden bei älteren Patienten auf, die eine Besserung wünschen. Aufgrund der vorliegenden Atteste, beispielsweise von überweisenden Ärzten, oder auch aufgrund der geschilderten Probleme der Patienten, stellt der Therapeut ein Behandlungskonzept auf, mit welchem langfristig eine Besserung der Symptome auftreten soll. Verändert sich der Zustand oder die Schmerzen des Patienten, muss das Behandlungskonzept regelmäßig an die Veränderungen angepasst werden. Das bedeutet, dass ein Therapeut ein besonders geschultes Auge benötigt, um Veränderungen wahrzunehmen und darauf reagieren zu können. Ziele der Behandlung sind die Verbesserung der Schmerzen, eine Wiederherstellung der Beweglichkeit sowie gestärkte Muskeln und Bewegungsapparate. Da ein Heilungsprozess viele Wochen, Monate, teilweise sogar Jahre benötigt, ist eine gute Zusammenarbeit zwischen Therapeut und Patient unabdingbar.
Wie erfolgt die Behandlung? Um die Ziele der Behandlungskonzepte zu verwirklichen, wendet der Physiotherapeut verschiedene Therapiemethoden an. Eine häufige Methode stellt die Bewegungstherapie dar. Durch langsam ausgeführte Übungen werden die Muskeln trainiert, jedoch nicht überlastet. Auch ausführliche Dehnübungen gehören zu den Therapiemethoden. Durch Dehnungen werden Muskeln und Sehnen langsam an neue Bewegungsformen gewöhnt, sodass sie geschmeidiger werden und beweglicher. Hierdurch können eingeschränkte Funktionen mit der Zeit wieder langsam hergestellt werden. Durch Kältetherapien können Schmerzen in den Bewegungsapparaten behutsam gemildert werden. Neben Kältetherapien bieten jedoch auch Wärmetherapien für eine wohltuende Linderung der Schmerzen. Um den Körper an neue Reize zu gewöhnen, bieten sich auch Elektrotherapien sowie Hydrotherapien an. Um die beanspruchten Körperbereiche nach der Behandlung zu entspannen, führen Therapeuten wohltuende Massagen aus, die die Durchblutung fördern und für Entspannung sorgen.
Neben der direkten Behandlung der Patienten steht allerdings auch die Beratung im Vordergrund. Der Therapeut bespricht aufgrund der ärztlichen Verordnung mit den Patienten Möglichkeiten zur Verbesserung und Linderung der bestehenden Probleme. Die Aufgabe ist hier auch, über eventuelle Hilfen im Arbeitsalltag zu beraten. Dazu gehören beispielsweise Gehhilfen oder technische Unterstützungen wie Treppenlifte. Die Beratung bezieht sich nicht nur auf die Anschaffung der Hilfsmittel, sondern auch auf die Einweisung. Der Therapeut unterstützt die Patienten bei der Anwendung und Gewöhnung an die neuen Hilfsmittel für den Alltag. Der Arbeitsort vom Physiotherapeut. Nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung können Therapeuten in unterschiedlichen Bereichen arbeiten. Hierzu gehören Facharztpraxen, Krankenhäuser sowie eigene rein physiotherapeutische Praxen. Neben der Hauptarbeit in den entsprechenden Einrichtungen können sich die Therapeuten jedoch auch in Altersheimen oder Rehabilitationseinrichtungen nützlich machen. Auch Hausbesuche für ältere Patienten, die nicht mehr mobil sind, können zum Arbeitsalltag dazu gehören. Teilweise suchen auch Fitnessstudios sowie Wellnesscenter geschulte Physiotherapeuten für ihre Kunden.